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Rügen - KdF Seebad Prora

Die Bauten im KdF Seebad Prora sind von 1936 bis 1939 nach Vorgaben des Architekten Clemens Klotz errichtet worden. Im Nationalsozialismus sollte durch die Organisation Kraft durch Freude der Lebensstandard der Bevölkerung durch erschwingliche Urlaube gehoben werden. Der KdF Bau im Seebad Prora mit 4,5 Km Länge ist ca. 150m vom Strand entfernt und sollte 20.000 Urlaubern Platz bieten. Die Arbeiten wurden mit Beginn des II. Weltkrieges im September 1939 weitestgehend eingestellt - die Ressourcen flossen in die Rüstungsindustrie. 8 Wohnblöcke, die Kaianlage für die KdF Passagierschiffe sowie die südliche Festplatzrandbebauung waren bis 1939 im Rohbau fertiggestellt. Die Kosten für den Neubau des KdF Seebades Rügen wurden Ende 1938 auf ca. 237,5 Mio Reichsmark beziffert.

Während des Krieges wurde der südliche Teil ausgebaut, um Wohnraum für ausgebombte Hamburger Bürger zu schaffen. Nach dem Krieg wurden Teile der Anlage durch die Sowjetunion als Reparationsleistung demontiert und in die UdSSR verbracht. Die Rote Armee nutzte das Gelände bis 1953 - in dieser Zeit wurden Sprengübungen durch russische Pioniereinheiten im nördlichen Teil durchgeführt - die Blöcke sind schwer beschädigt - stehen allerdings noch.

Nach den Russen wurden die KdF Ruinen von der nationalen Volksarmee übernommen - ab 1953 wurde Prora zu grossen Teilen zu einem Kasernenkomplex umgebaut. Weitere Ausbauten dauerten bis in die 1980er Jahre an - ein seeseitiger Fensterwechsel führte zu einer Verknappung an Aluminium Fensterrahmen in der Deutschen Demokratischen Republik.

Ab 1990 über nahm die Bundeswehr den Komplex - stellte allerdings 1992 die Nutzung ein und zog von Rügen ab. Zur Zeit wird der südliche Teil saniert und zu Luxusappartments umgebaut. Im mittleren Teil sind 2 Museen ansässig - Ein Museum ist sehr empfehlenswert und bietet Exponate in Form von Zweirädern des Ostblocks,  der Nachbildung einer Kompanie der NVA, Darstellung der geplanten Zimmer im KdF Seebad Prora sowie einiger anderer historischer Stücke aus DDR Zeiten.

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