Startseite    zurück

Heeresversuchsanstalt Peenemünde

Unter Leitung von Walter Dornberger und Wernher von Braun wurde ab 1936 in der Heeresversuchsanstalt / HVA Peenemünde auf der Insel Usedom das "Aggregat 4" entwickelt -  diese Rakete war erstmals in der Lage den Grenzbereich zum Weltraum zu erreichen.

Generalmajor Walter Dornberger

 

Fieseler Fi 103 / V1

Die militärische Raketenentwicklung begann in Deutschland mit Versuchen an Flüssigkeitstriebwerken gegen Ende der 1920er Jahre. In der Heeresversuchsanstalt Kummersdorf wurden erste Prüfstände für Brennversuche installiert. Da die HVA Kummersdorf nur aus einem kleinen abgegrenzten Bereich des ansässigen Truppenübungsplatzes bestand, wurde das Testareal mit fortschreitender Entwicklung zu klein und man entschied sich für den Neubau einer Heeresversuchsanstalt in Peenemünde im Norden der Insel Usedom.   

Mitte 1936 begannen die Bauarbeiten an der HVA in Peenemünde im Stil zu dieser Zeit üblicher Luftwaffenstützpunkte. Im Rahmen der Baumassnahmen wurden 70% des Fischerdorfes Peenemünde abgerissen - die Einwohner wurden zwangsenteignet und umgesiedelt.  Die Infrastruktur umfasste 3 Häfen, über 20Km Schienen und zahlreiche Strassenverbindungen. Heer und Luftwaffe übernahmen die Bau- und Betriebskosten, welche bis 1940 ca 550 Mio. Reichsmark erreichten. Bereits im Mai 1937 wurden die ersten Mitarbeiter des Heeres von Heeresversuchsanstalt Kummersdorf nach Peenemünde in das Werk Ost verlegt - die Luftwaffe folgte 1938 in das Werk West. Die Produktion erfolgte im Werk Süd - dort befanden sich Versuchsserienwerk, Fertigungshallen und Materiallager. Die wichtigste und meistgenutzte Startanlage für die Rakete Aggregat 4 / V2 war der Prüfstand 7 unter Leitung von Kurt Heinrich Debus.

Mit der "Operation Hydra" wurde die Heeresversuchsanstalt Peenemünde in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1943 von den Briten bombardiert. Ziel der Briten war die Zerstörung der Produktions- und Versuchsanlagen sowie die Tötung der Wissenschaftler. Lediglich das Werk Süd wurde zum Teil in Mitleidenschaft gezogen - vorwiegend wurden die Wohnsiedlung Karlshagen sowie die Lager Trassenheide getroffen. Nach dem britischen Luftangriff wurden die Produktionsstätten in unterirdische Anlagen in Deutschland und Österreich verlegt, Fachpersonal und Zwangsarbeiter wurden aus Peenemünde abgezogen - unter Tage lief dann auch die gebrauchsfähige Serienfertigung der A4 an. In der Heeresversuchsanstalt Peenemünde erfolgten nur noch Funktionstests an den unter Tage hergestellten Flugkörpern.

 

Funkmessturm / Funktürme

Insel Ruden

Klärwerk Karlshagen

Bahnhof Karlshagen Siedlung

Kraftwerk

Prüfstände/ Flugplatz

Lager Versuchskommando Nord

Sauerstoffwerk

Aggregat 4

Fieseler FI 103